Klimawandel und Klimaanpassungskonzept
Wetterextreme nehmen weltweit zu. Auch in Bochum ist ein Trend zu extremen Wetterereignissen in Form von längeren Hitzeperioden und starken Regenfällen bereits heute spürbar.
Die Stadt Bochum hat früh reagiert und im Jahr 2012 ein Klimaanpassungskonzept für das gesamte Stadtgebiet vorgelegt. Hier werden die künftigen klimatischen Veränderungen für Bochum untersucht und eine Handlungsstrategie für die Anpassung an den Klimawandel erarbeitet. (Weitere Infos: www.bochum.de/klimaanpassung)
Im Mittelpunkt steht dabei eine vorsorgende Stadtentwicklung, welche die beiden zentralen Aspekte des Klimawandels in Bochum – Hitze und Starkregen – gleichermaßen berücksichtigt: Um dies zu erreichen, werden künftig alle Planungsvorhaben auf diese beiden Aspekte hin überprüft. Je nach Lage des Vorhabens im Stadtgebiet werden dann passende Maßnahmen erarbeitet, die zu einer Vermeidung bzw. Minderung von negativen Auswirkungen beitragen.
Das Untersuchungsobjekt „Ostpark – Neues Wohnen“
Die Stadt Bochum entwickelt mit dem Ostpark drei neue attraktive Wohnstandorte, die eng mit der freien Landschaft verzahnt sind. In den nächsten 15 bis 20 Jahren werden auf einem Areal, das von Altenbochum bis Laer reicht, schrittweise rund 13 Hektar Wohnbauland für etwa 1 000 Wohneinheiten in unterschiedlichen Gebäudetypen und 12 Hektar neue Grünflächen realisiert. Viele der neuen Wohnungen werden einen direkten Blick in die freie Landschaft haben. Jedoch wird der Freiraum nicht abgeriegelt, sondern im Gegenteil durch zahlreiche Wegebeziehungen neu erlebbar gemacht und aufgewertet.
Verbunden werden die drei Quartiere durch einen neuen oberirdischen Wasserlauf, der das komplette Regenwasser der Grundstücke und Straßenflächen aufnimmt, Raum für temporäre Überflutungen bietet und als Erlebnisraum zur Naherholung gestaltet wird. Damit wird ein innovativer Beitrag zur Bewältigung des Klimawandels geliefert: Es entsteht ein Entwässerungssystem, das für Starkregenereignisse gut gewappnet ist und durch die offenen Wasserflächen in den Quartieren auch das Stadtklima verbessert.
Die Realisierung soll schrittweise und langfristig erfolgen, je nach der Situation auf dem Wohnungsmarkt. Für die neuen Wohnquartiere werden keine neuen Freiflächen in Anspruch genommen. Stattdessen greift die Stadt auf Flächen zurück, die entweder bereits baulich geprägt sind, oder die in einem Bebauungsplan als Bauland ausgewiesen sind.
Wegen der empfindlichen Lage am Übergang von Siedlung und Freiraum (Frischluftschneise) müssen die Auswirkungen der Neubebauung auf das Stadtklima besonders intensiv beleuchtet und Anpassungsmaßnahmen berücksichtigt werden.
Weitere Informationen: www.bochum.de/ostpark