Idee
Ziel von „Plan4Change“ ist es, die Anpassung an den Klimawandel an einem besonders exponierten und großen Planungsvorhaben exemplarisch anzuwenden: Über einen längeren Zeitraum soll eine Planung wissenschaftlich unter Klimaanpassungsaspekten begleitet werden.
Zusätzlich soll der Planungsprozess selbst untersucht werden: Hierdurch soll herausgefunden werden, was man generell beachten muss, damit Klimaanpassung erfolgreich in Stadtplanungsprozesse integriert werden kann.
Zu diesem Zweck haben sich als Verbundpartner die Stadt Bochum, das Geographische Institut der Ruhr-Universität Bochum sowie das Deutsche Institut für Urbanistik (DIFU) zusammen getan und beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit eine Förderung als „kommunales Leuchtturmvorhaben“ im Rahmen der Initiative „Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ gestellt, der 2014 bewilligt wurde.
Inhalt und Ablauf
Als Demonstrationsobjekt wurde das derzeit größte Projekt der Bochumer Wohnbaulandentwicklung „OSTPARK – Neues Wohnen“ gewählt (weitere Informationen hier: LINK NACH OBEN). In dem Projektzeitraum von Plan4Change (Oktober 2014 bis September 2017) stehen beim OSTPARK wichtige planerische Weichenstellungen an. Bei allen diesen Entscheidungen bringen Experten der Ruhr-Universität Bochum und des Deutschen Instituts für Urbanistik (DIFU) Aspekte der Klimaanpassung in die Planung ein.
Dabei wird jeweils exemplarisch aufgezeigt, wie und mit welchen Mitteln Klimaanpassungsaspekte — vor allem in Bezug auf Hitze, Frischluft und Regenwasser — bei Planung und Umsetzung der neuen Wohnquartiere und der Grünflächen eingebracht werden können. In der jetzigen Planungsphase wird der städtebauliche Entwurf zum OSTPARK von der Ruhr-Universität untersucht und es werden Optimierungsmöglichkeiten entwickelt. Dies geschieht mit Hilfe von klimatologischen Modellierungen mit der Software ENVImet.
Die Experten arbeiten dabei eng mit den Planern der Stadt Bochum (Stadtplanung, Grünflächenplanung und Entwässerungsplanung) zusammen: Regelmäßig trifft sich hierzu eine Arbeitsgruppe, der alle Verbundpartner und Fachplaner angehören.
Die Erkenntnisse aus der dreijährigen Laufzeit von Plan4Change werden in einem praxistauglichen und auf andere Kommunen übertragbaren Handlungsleitfaden dokumentiert, den das DIFU nach Abschluss des Projektes, also voraussichtlich im Herbst 2017, heraus geben wird. Dieser dient als Hilfestellung für die Gestaltung von Stadtplanungsprozessen, mit dem Ziel einer größtmöglichen Berücksichtigung der Anpassung an den Klimawandel.
Die Förderung als „kommunales Leuchtturmvorhaben“ ermöglicht besonders umfassende und detaillierte Klimamodellierungen, die mit dem Programm ENVImet durch die Ruhr-Universität Bochum durchgeführt werden.
ENVI-met Modellierung der IST-Situation (klicken, für weitere Informationen)
Öffentlichkeitsarbeit und Akteursbeteiligung
Planer, Architekten, Investoren, Wohnungswirtschaft, Handwerk und Industrie sowie die gesamte Bürger- und Zivilgesellschaft sind bei dem Umgang mit dem Klimawandel gleichermaßen gefragt. Aus diesem Grund ist die Öffentlichkeitsarbeit und Akteursbeteiligung ein wichtiger Baustein von Plan4Change. Mit verschiedenen Veranstaltungsformaten soll dazu eingeladen werden, den Klimaanpassungsprozess bei der Entwicklung des Ostparks mitzugestalten.
Mit der Einbindung von externen Akteuren wurde das Büro Eimer Projekt Consulting EPC beauftragt. Derzeit sind die konkreten Veranstaltungen noch in Planung.